Stress hat viele Gesichter: mal sporadischer Motivator, mal stiller Saboteur. Was als nützliche Alarmreaktion begann, um uns vor Gefahren zu schützen, hat sich zu einem Dauergast im Alltag vieler Menschen entwickelt – mit erheblichen Konsequenzen für Körper und Geist. Die ständige Alarmbereitschaft unserer Stresssysteme erschöpft unsere Reserven, führt zu Schmerzen, Schlaflosigkeit, Verdauungsproblemen und einem schwächelnden Immunsystem. Doch was tun, wenn der Ausweg aus dem Stresslabyrinth unerreichbar scheint?
Hier setzt die Osteopathie an – eine sanfte, ganzheitliche Methode, die dem Körper hilft, aus der Überlastung auszubrechen, sich neu zu ordnen und wieder zu seiner natürlichen Balance zurückzufinden. Osteopathie ist mehr als nur Symptomlinderung: Sie schafft Raum für Regeneration, Resilienz und ein neues Körperbewusstsein.
Osteopathie zur Stressbewältigung
In der Praxis Dr. Alexander Hammouda – Allgemeinmediziner in München– setzen wir Osteopathie im Rahmen einer moderne Stressmedizin ein. Unser Ziel: Die Risiken von Dauerstress erkennen, ausgleichen und die Stressresilienz erhöhen.
Was ist Stress?
Natürliche Reaktion auf Gefahrensituationen
Ganz grundlegend gehört Stress zu den hilfreichen und natürlichen Reaktion des Körpers. So hilf uns Stress auf akute Anforderungen oder Belastungen zu reagieren. In solchen Herausforderungen sorgt Stress dafür, dass wir fokussierter und leistungsfähiger handeln können. Er stimuliert die natürliche Aktivierung des „Kampf-oder-Flucht“-Systems, wodurch unser Herz schneller schlägt, unser Körper in Alarmbereitschaft versetzt wird und wir mit geschärften Sinnen schneller handeln können.
Was bedeutet Dauerstress?
Massive Gefahr für die Gesundheit
Dauerstress belastet Körper und Geist massiv. Er erhöht den Blutdruck, schädigt das Herz und schwächt das Immunsystem, was zu Entzündungen und häufigerem Kranksein führt. Chronische Verspannungen und Schmerzen, besonders im Rücken und Nacken, sind typische Folgen. Auch das Verdauungssystem reagiert empfindlich mit Beschwerden wie Magenschmerzen oder Reizdarm. Psychisch äußert sich Dauerstress in Schlafstörungen, Gereiztheit und Erschöpfung bis hin zum Burnout. Ohne Gegenmaßnahmen beeinträchtig Dauerstress die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Lebensqualität schwer.

Stress ist überall
Leider ist Stress in unserer leistungsorientierten Gesellschaft allgegenwärtig und findet seinen Weg in die Normalität des Alltags. Die Themen, die den Stress verursachen, haben sich im Laufe der Menschheit geändert. War es in der Vergangenheit noch der buchstäbliche Säbelzahntiger, vor dem die Alternative “Fight or Flight” noch Sinn ergab, so ist es heutzutage nur noch sehr selten die physische Gefahr, die uns bedroht. Es sind vielmehr die alltäglichen, allgegenwärtigen, diffusen Stressfaktoren, die unserer Gesundheit summiert so viel Schaden zufügen: Sorgen, Ängste, Überforderung, Zeitmangel, beruflicher wie gesellschaftlicher Druck, ja sogar Freizeit- oder Beziehungsstress dominieren unser Leben. Der große Unterschied ist, dass wir vor diesen Zuständen nicht so einfach flüchten können, und die Belastung somit gefühlt nie nachlässt. Die Folge: langanhaltende Stress- und Erregungszustände, die sich in einer Überaktivität des Sympathikus, des stressfördernden Teil des vegetativen Nervensystems, manifestieren.
Kurz gesagt:
Irgendwann funktioniert die Stressbremse nicht mehr. Ihr Parasympathikus-Pedal (der Gegenspieler zum Sympathikus) reagiert nicht mehr. Dann stehen Sie wie ein geparktes Fahrzeug in der Garage und laufen immer noch auf Hochtouren.
Diese anhaltende Stressreaktion raubt dem Körper Kraft und entleert über das Andauern der Stressphase die Energiespeicher des Körpers. Resultat ist ein manifestierter Erschöpfungszustand, der sich in schwindender Lebens- und Organenergie zeigen kann. Bei vielen heißt es dann irgendwann schlicht:
Nichts geht mehr!

Osteopathie in der Stressmedizin – das Mittel der Wahl?
Eine wunderbare Art, den Körper aus dem Stress zu holen und die Resilienz für zukünftige Stressphasen zu erhöhen, ist Osteopathie. Vor allem jene Form der Osteopathie, wie wir sie in unserer Praxis einsetzen.
Einwirken auf das vegetative Nervensystem
Mithilfe der Osteopathie gelingt es, gezielt auf das vegetative Nervensystem einzuwirken. Durch sanfte Arbeit am Schädel, an der Wirbelsäule und an den Bauchorganen können unsere erfahrenen Osteopathen und Osteopathinnen bewusst das parasympathische Nervensystem aktivieren (Parasympathikus – Entspannungssystem).
Neuere Studienergebnisse, basierend auf Messungen der Herzratenvariabilität, zeigen, dass durch osteopathisches Einwirken auf die Halswirbelsäule – insbesondere auf den Atlaswirbel und das angrenzende Muskel- und Fasziengewebe – das vegetative Nervensystem zugunsten des Nervus vagus beeinflusst werden kann. So wird der Körper in Richtung Entspannung gebracht, was ihn resilienter für externe Stressoren macht. Ein möglicher Wirkmechanismus dieser Behandlungen ist die Synchronisation verschiedener biologischer Rhythmen im Körper, durch die der Körper in die Selbstregeneration gehen kann.
Burnout: Wenn Erschöpfung zur Krankheit wird
Ein chronischer Erschöpfungszustand, der sich über längere Zeit entwickelt, wird als Burnout bezeichnet. Aufgrund von Stigmatisierungen psychischer Erkrankungen suchen Betroffene oft wegen körperlicher Symptome wie Nacken- oder Rückenschmerzen, Tinnitus oder Schlafstörungen Hilfe. Diese Beschwerden sind häufig die körperliche Manifestation psychischer Belastungen. In der Osteopathie werden Körper, Geist und Seele als Einheit betrachtet, sodass die Therapie auch emotionale und psychische Ebenen einbezieht.

Energiemangel und Dysbalancen im Körper
Chronische Erschöpfung geht oft mit Ungleichgewichten im Körper einher, wie Verspannungen, Verdauungsproblemen oder Schlafstörungen. Die Osteopathie zielt darauf ab, die Ursache dieser Störquellen zu finden und den Energiefluss wiederherzustellen. Sanfte manuelle Techniken mobilisieren Faszien, Muskeln und Gelenke, aktivieren den Blut- und Lymphfluss und verbessern die Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen. Dadurch wird die innere Balance, auch als Homöostase bekannt, wiederhergestellt.
Die Bedeutung der Atmung in der Stressmedizin
Die Atmung spielt ebenfalls eine zentrale Rolle im Stressmanagement. Durch bewusste, tiefe Atmung wird der Parasympathikus aktiviert, was Herzfrequenz und Blutdruck senkt und den Körper in einen Zustand von Ruhe und Balance bringt. Die Osteopathie unterstützt diesen Prozess, indem sie Blockaden im Zwerchfell und Brustkorb löst und die natürliche Atmung harmonisiert. Diese Verbindung zwischen Körperwahrnehmung, Atmung und Emotionen fördert die ganzheitliche Regeneration.
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Praxis Dr. Hammouda